Paar küsst sich
Ein kleiner Kuss oder gezielte Intimität - eine einheitliche Definition, wann die Beziehung unter einem Seitensprung leidet, gibt es nicht.

Einen Seitensprung finden viele Menschen unverzeihlich. Doch ab wann ist man untreu? Sind es bereits Gedanken und Verabredungen, ein Kuss oder erst eine Affaire? Diese Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten. Denn wann Untreue in der Partnerschaft beginnt, könnt nur ihr für euch entscheiden. Vielleicht empfinden du und dein Partner mit anderen zu flirten bereits als Betrug. Andere können es hingegen nicht als Fremdgehen betrachten, wenn ihr Partner eine andere Person küsst. Geheimgehaltene Affären oder One Night Stands gelten gemeinhin als Untreue.

Ob ihr intimen Austausch per Textnachricht als Untreue empfindet oder für euch alles bis auf Sex in Ordnung ist – das könnt nur ihr wissen. Wichtig ist in jedem Fall, dass ihr das auch kommuniziert. Stört es dich, wenn dein Partner flirtet? Dann rede offen darüber. Anderenfalls wird dein Partner deine Gefühle immer wieder unwissentlich verletzen, während du frustriert und unzufrieden bist.

Unterschied zwischen emotionaler und körperlicher Untreue

Wo fängt Untreue an? Das lässt sich unter anderem deswegen nicht einfach beantworten, weil es einen Unterschied zwischen emotionalem und körperlichem Betrug in der Partnerschaft gibt. Welche Form des Fremdgehens als schlimmer beziehungsweise überhaupt als Fremdgehen empfunden wird, ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Emotionale Untreue

Grob gesagt versteht man unter emotionaler Untreue das Fremdgehen ohne körperlichen Kontakt. Doch wie funktioniert das überhaupt? Muss für den Betrug nicht physische Nähe bestehen? Das ist nicht unbedingt der Fall.

Teilst du mit einer anderen Person beispielsweise Geheimnisse, die du deinem Partner nicht erzählst, kann das als Vertrauensbruch empfunden werden. Das gilt auch für intime Details aus eurer Beziehung, erotische Fantasien oder das Versenden von Nacktfotos.

Bereits Flirten kann in die Kategorie des emotionalen Fremdgehens fallen. Denn hierdurch entsteht bei einigen Menschen das Gefühl, dass die Partnerschaft nicht ausreicht. Tiefergehende Gespräche über wichtige Ereignisse sowie Emotionen bevor der Austausch mit dem Partner gesucht wird, lassen ebenfalls häufig negative Reaktionen entstehen – wie beispielsweise Angst. Daraus kann wiederum Frustration und Wut werden.

Ein derartiges Verhalten erweckt die Vermutung, dass die Beziehung in Gefahr oder der Partner unzulänglich ist. Emotionaler Betrug kann daher vergleichsweise unschuldig wirken, das Vertrauen aber nachhaltig schädigen. Er kann den Partner sogar stärker verletzen als körperliches Fremdgehen.

Körperliche Untreue

Körperliche Intimität ist für viele Menschen einer der Grundpfeiler ihrer Beziehung und bedeutet auch emotionale Nähe. Daher wird Fremdgehen häufig damit gleichgesetzt, Sex mit einer anderen Person zu haben. Auch Küsse oder Streicheln werden daher oftmals als Untreue gewertet.

In offenen Beziehungen kann es hingegen vollkommen normal sein, mit anderen Personen körperlich intim zu werden. Der Unterschied zwischen Untreue und einer offenen Beziehung ist die Kommunikation vor der physischen Intimität. Wer heimlich Zärtlichkeiten mit einer anderen Person austauscht, geht fremd. Wird hingegen zuerst das Gespräch mit dem Partner gesucht und werden grundlegende Regeln für den Sex mit anderen zusammen aufgestellt, gilt dies nicht als Betrug.

Fazit: Wann spricht man von Untreue?

Ob tiefergehende Gespräche, der Austausch von Fantasien oder eine Affäre – Betrug beziehungsweise Fremdgehen fängt immer da an, wo das Vertrauen und die Gefühle des Partners verletzt werden. Dabei kann es sich um das gewohnheitsmäßige Flirten, das Aufbewahren von Erinnerungen an einen Ex-Partner oder der geheim gehaltenen Kontakt zu ehemaligen Freunden oder physische Affären. Was genau Betrug in eurer Beziehung bedeutet, könnt nur ihr selbst entscheiden.

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