Ungewollt von seinem Partner getrennt zu werden, gehört wohl zu den schlimmsten Dingen, die man in einer Beziehung erleben kann. Besonders am Anfang der Partnerschaft möchte man eigentlich jede Sekunde miteinander verbringen und am liebsten jedes Erlebnis miteinander teilen. Geht man freiwillig eine Fernbeziehung ein, so ist man sich schon von Beginn an bewusst seinen Liebsten nicht regelmäßig bei sich zu haben. Viele Menschen führen freiwillig eine Fernbeziehung, weil sie den Partner z.B. auf Reisen kennengelernt haben, oder dieser im Laufe der Beziehung umgezogen ist und man die Liebe natürlich deshalb nicht aufgeben möchte. Wird man jedoch plötzlich gezwungen ungewollt eine Fernbeziehung zu führen, so kann die Beziehung schnell im Chaos enden. Gerade aufgrund der immer noch weltweit grassierenden Pandemie rund um Covid-19, sind viele Paare quasi unfreiwillig in eine Fernbeziehung hineingeschliddert und wissen nun nicht wie sie damit umgehen sollen.
Inhaltsverzeichnis
Gründe für eine gezwungene Fernbeziehung
Generell kann eine Beziehung auf Distanz ganz unterschiedliche Gründe haben. Eine gezwungene Fernbeziehung kann entstehen, wenn einer der beiden Partner in eine andere Stadt oder sogar ein anderes Land zieht, um sich beruflich oder privat weiter zu entwickeln. Hierbei wird die Meinung des Anderen natürlich berücksichtigt, aber letztendlich liegt die Entscheidung dafür oder dagegen doch nur beim betroffenen Part. Der andere Partner kann dann entweder mitziehen und versuchen, die Beziehung bestmöglich auf Distanz am Leben zu erhalten, oder aufgeben und sich trennen. Für die meisten ist eine Trennung gleich zu Beginn einer solchen Situation – ob gewollt oder ungewollt – erstmals keine Option.
Aktuell gilt für viele Pärchen, die sich sonst häufig sehen oder eventuell sogar im selben Dorf wohnen, quasi eine Ausgangssperre-Fernbeziehung. Seinen Liebsten uneingeschränkt zu treffen, ist durch die Ausgangssperre nur bedingt möglich und lässt die gemeinsame Zeit nur sehr beschränkt genießen. Aber selbst für Paare, die schon länger eine (gezwungene) Fernbeziehung führen, ist die Krankheit Corona eine Bestandsprobe für die Beziehung, denn auch sie wissen nicht, wann sie ihren Liebsten wieder in die Arme schließen können, bzw. dürfen. Die Möglichkeit seinen Partner über das Wochenende zu besuchen, ist durch die Ausgangssperre aktuelle nahezu unmöglich. Keine Flieger fliegen, die Züge fahren nur selten und selbst wenn sie es tun – das Land ohne triftigen Grund zu verlassen ist nicht erlaubt.
Dies zu akzeptieren, kann für viele Paare, die eine längere Trennung nicht gewohnt sind, zu einer extremen Herausforderung werden.
Vor- & Nachteile einer plötzlichen Fernbeziehung
Trotz der angespannten Situation und der daraus entstandenen Fernbeziehung in Corona Zeiten, kann es sowohl seine positiven als auch negativen Seiten haben, eine Liebe auf Distanz zu führen.
Positive Aspekte einer Partnerschaft auf Distanz
Zum Einen kann die Entfernung, bzw. Trennung auf unbestimmte Zeit dafür sorgen, dass man seinen Partner wesentlich mehr zu schätzen weiß. Du merkst vielleicht zum ersten Mal, wie gerne du bestimmte Momente mit ihm teilst und wie schön selbst die kleinen Dinge zusammen waren. Das führt einerseits zwar dazu, dass du deinen Partner noch mehr vermisst – dich aber auch umso mehr auf das Wiedersehen freust.
Des Weiteren kann die plötzlich Entfernen auch viel zur persönlichen Entwicklung beitragen. Vielleicht findest du neue Hobbys oder Interessen, auf die du ohne das Virus und die dadurch entstandene gezwungene Fernbeziehung gar nicht erst gekommen wärst. Es kann dir behilflich sein, mehr Zeit mit dir selbst zu verbringen und dich und deine Vorlieben besser kennen zu lernen. Die Zeit, die du normalerweise eventuell auf dem Sofa liegend mit deinem Schatz verbracht hast, könnte dir jetzt dazu dienen, dich selbst weiter zu entwickeln, insofern du dich darauf einlässt.
So schwer es auch klingen mag, vielleicht ist gerade jetzt die beste Zeit herauszufinden, wie sehr man seinen Partner tatsächlich vermisst und inwiefern man alleine klarkommt. Klar ist, dass man aus dieser Situation gestärkt herauskommt oder zumindest seine eigenen Grenzen besser kennt.
Negative Aspekte einer plötzlichen Fernbeziehung
Eine der weniger guten Seiten ist es, dass ihr eventuell aus eurem gewohnten Alltag herausgerissen werdet und stattdessen mit Unsicherheiten und einem nicht (gemeinsam) planbaren Lebensabschnitt konfrontiert werdet. Besonders wenn einer von euch vielleicht gerade sowieso eine schwere Zeit durchlebt und gerade jetzt die Unterstützung des Partners gebrauchen könnte, ist die Sache noch viel schwerer.
Grundsätzlich ist es schwer, mit der sowohl körperlichen als vielleicht auch mentalen Trennung klarzukommen, da jeder an seinem jeweiligen Aufenthaltsort anderen Tätigkeiten nachgeht.
Herausforderungen einer plötzlichen Fernbeziehung

Neben den genannten negativen Aspekten kommen natürlich auch Herausforderungen in diesen Zeiten auf alle Paare zu. Dazu zählt in erster Linie, dass ihr euren Partner nicht so einfach sehen könnt. Zwar gibt es Möglichkeiten wie Chatten, Telefonieren oder Videotelefonie, aber all das ersetzt den körperlichen Kontakt natürlich nicht.
Falls ihr euch doch entschließt euch gegenseitig zu besuchen, gibt es natürlich auch Kosten die entstehen. Sowohl für den Geldbeutel, als auch für die Zeit, die ihr benötigt, um euch zu Treffen. Ein spontanes Treffen ist somit eigentlich überhaupt nicht möglich. Eine gute Planung und einige Vorbereitungen lassen sich leider nicht vermeiden.
Eines der größten Herausforderungen ist es jedoch – wie in so vielen anderen Bereichen auch – richtig zu kommunizieren. So können kleine Missverständnisse in nur wenigen Sekunden einen verletzenden und vor allem kräftezerrenden Streit auslösen, welcher langfristige Beziehungsprobleme auslösen kann. Paare, welche sich plötzlich nicht mehr sehen können, müssen somit lernen, ihren Partner zu verstehen auch wenn man keine Reaktion bzw. Körpersprache von ihm wahrnehmen kann.
Beziehungstipps für gezwungene Fernbeziehungen
Der wohl wertvollste Tipp, um die Zeiten der (gezwungenen) Trennung gut zu überstehen, ist es weiterhin regen Kontakt zueinander zu pflegen. Nur wer genau weiß was sein Liebster macht, wie er fühlt oder was ihn belastet, kann eine erfolgreiche Fernbeziehung führen. Kommunikation ist das A und O! In welcher Form ihr euch austauscht, spielt dabei nur eine Nebenrolle. Ganz egal ob FaceTime-Anrufe, Zoom-Calls, Skype-Calls oder einfache Textnachrichten, tauscht eure Gefühle aus und lasst den jeweils anderen an eurem Leben teilhaben. Nur so könnt ihr lernen mit der Entfernung klarzukommen. Um die Kommunikation aufrecht zu erhalten, eignet sich am besten das Einführen von Ritualen. Hier erfahrt ihr alles zum Thema Rituale als Beziehungstipp für eine erfolgreiche Fernbeziehung
Falls ihr merken solltet, dass ihr euren Partner vielleicht gar nicht so sehr vermisst, wie ihr anfangs gedacht habt, solltet ihr euch die Zeit nehmen und die Beziehung genauer analysieren. So schwer es auch sein mag, nicht jede Beziehung besitzt ein Happy End. Oftmals muss man sich einfach eingestehen, dass die Beziehung einen Punkt erreicht hat, welche das gewünschte Happy End platzen lässt. Seit ihr an diesem Punkt angekommen, dann solltet ihr nicht zögern und einen Schlussstrich ziehen. Wir euch das gelingt erfahrt ihr in folgendem Artikel: 5 Tipps wie es dir gelingt deine Fernbeziehung zu beenden
Generell gilt: Kommunikation ist der Schlüssel! Redet miteinander – wenn euch etwas stört, sagt es dem Anderen. Damit lassen sich viele Probleme und Streits vermeiden und die Beziehung auf einem angenehmen Level weiter führen. Auch nach der Trennung auf Zeit. Auch nach Corona.
Neben dem Umzug in eine andere Stadt können auch plötzliche Einschränkungen durch politische Maßnahmen eine Fernbeziehung verursachen. Gerade die Ausgangsbeschränkungen aufgrund des Corona-Virus sorgen für viele gezwungene Fernbeziehungen.
Definitiv. Durch die Entfernung lernt man die Beziehung bzw. den Partner viel mehr zu schätzen, genießt die gemeinsame Zeit viel stärker und lernt besser alleine klarzukommen bzw. seine Persönlichkeit zu stärken.
Wird eine Beziehung plötzlich getrennt, so werden die Paare aus ihrem gewohnten Alltag raus gerissen. Dies hat zur Folge, dass Unsicherheiten und eine falsche Kommunikation entstehen können. Des Weiteren bringt eine Fernbeziehung viel Planung und zum Teil hohe Reisekosten mit sich.